Cloud Computing, Internet der Dinge, Industrie 4.0 oder Big Data – die Digitalisierung verändert die Wirtschaft rasant und radikal. Wer es verpasst, Produkte oder Geschäftsmodelle anzupassen, verschwindet mit den alten Märkten. Waren Maschinen bisher auf ausgewählte Arbeitsschritte festgelegt, reagieren sie dank der IT künftig selbst auf veränderte Anforderungen – schnell, effizient und unabhängig. Nur so kann zeitnah auf kundenindividuelle Wünsche reagiert werden, wird selbst die Produktion von Einzelstücken oder Kleinstmengen rentabel.
Digitalisierung ist Umbruch und Aufbruch, eine Investition in die Zukunft – vor allem in die der ländlichen Regionen – mit vielen Unbekannten. Das unterstützt die Landesregierung neben dem weiteren Ausbau der digitalen Infrastruktur mit Hilfe des Breitband-Förderprogramms des Bundes beispielsweise mit einem 10-Millionen-Euro-Programm zur Förderung von Startups in der Umgebung unserer Universitäten und Hochschulen. Auch die Wirtschaftsförderung Mecklenburgische Seenplatte beschäftigt sich seit längerem mit dem Zukunftsthema Digitalisierung, den damit verbundenen Herausforderungen und Wertschöpfungen. Und das möglichst praxisnah, im aktiven Dialog mit den regionalen Unternehmen.
Nach der Begrüßung und Einleitung in die Konferenz durch Sabine Lauffer, Geschäftsführerin der WMSE GmbH und Ralf Svoboda, Leiter des Referats Technologie in Vertretung für Staatssekretär Dr. Stefan Rudolph des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit MV, führte Prof. Dr. Thomas Thiessen, Konsortialleiter Mittelstand 4.0-Agentur Kommunikation durch spannende Praxisbeispiele.
In diesen präsentierte beispielsweise Uwe Lüdemann (EAN GmbH, Neubrandenburg) sein Unternehmen und die bereits realisierten Ansätze der Digitalisierung in der Ausführungsplanung, im Controlling und bei der Realisierung von Energieversorgungsaufträgen.
Sören Schmidt und Richard Nonnenmacher von der Neubrandenburger Stadtwerke GmbH und der neu-itec GmbH gaben Einblicke in die Vielfalt der digitalen Schnittstellen des Versorgers, die vom Kunden über technische und kaufmännische Prozesse bis zur Informations- und Datensicherheit, von etablierten Serviceleistungen bis zu innovativen Produkten reichen.
Dr. Alexander Schachinger von der EPatient RSD GmbH (Berlin) erläuterte praxisbezogen die Möglichkeiten der Digitalisierung im Gesundheitswesen für Leistungsträger, Patienten und deren Angehörige. Allein das Beispiel einer App, die es dem Arzt ermöglicht, per Einhusten in das Smartphone eine Fern-Diagnose über eine mögliche Lungenerkrankung zu stellen, zeigt die Tragweite der Entwicklungen in diesen Bereichen aus verschiedenen Perspektiven auf.
Dr. Lars Greitsch, Geschäftsführer der Mecklenburger Metallguss GmbH (Waren) gab Einblicke in das Traditionsunternehmen, in die Umsetzung analoger Produkte in digitale Prozesse – beispielsweise bei aufwändigen optischen Messverfahren, digitaler Oberflächenbehandlung oder in realitätsnah simulierten Funktionstests. Die gigantischen Dimensionen der Antriebsschrauben für Container-, Tanker- und Kreuzfahrtschiffe erfordern präzisestes Arbeiten. Passgenau gegossen sind die individuellen Antriebsschrauben nach Herstellung nicht veränderbar. Das erfordert im Vorfeld aufwändige Simulationen, um beispielsweise das Strömungsverhalten zu testen. Erfolgte dies bisher in Modellgrößen 30:1, können digitale Lösungen dies und viele weitere Funktionalitäten realitätsecht darstellen.
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